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8) Grünschnitt zu Terra Preta

Tacho75

Dieses Projekt wird vom Landkreis Hameln-Pyrmont vorangetrieben und finanziert. Die Beschaffung von Fördergeldern obliegt dem Landkreis Hameln-Pyrmont. Eine Machbarkeitsstudie ist bereits in Auftrag gegeben.

Dennoch wird der Verein durch Informationsaufwände, Round-Table-Organisationen und Überzeugungsarbeite einige Aufwände haben für die er ein benötigtes Budget von 2.000,- € eingestellt hat. Von diesem Budget sind etwa die Hälfte finanziert und bereits ausgegeben.  

Zeitrahmen: Das Projekt soll im Jahr 2024 beschlossen werden und könnte bis 2026 fertiggestellt sein. 

Budgetstatus: 50%

In Deutschland fallen auf der Landesfläche von 357.582 Km² jährlich etwa 4,5 Millionen Tonnen Grünschnitt und 3 Mio. Tonne Landschaftspflegeabfälle an. Zusammengenommen sind das 7,5 Mio. Tonnen holziges und krautiges Abfallmaterial *). Bezogen auf 270 relevante Landkreise ²*) bedeutet dies, dass in jedem dieser Landkreise jährlich durchschnittlich 28.000 Tonnen Abfallmaterial aus Grünschnitt und Landschaftspflege anfallen. Von 28.000 Tonnen Material sind ca. 10.000 Tonnen holzig und 18.000 Tonnen krautig.

 

Die 10.000 Tonnen holziges Material lassen sich in industriell ausgerichteten Pyrolyse-Anlangen zu ca. 3.000 Tonne Pflanzenkohle karbonisieren. 1.800 Tonnen von dieser Pflanzenkohle lassen sich mit dem o.a. krautigen Material und „aufgeladen“ mit Ausscheidungen von Wirbeltieren nach einem Fermentationsprozess zu ca. 18.000 Tonnen Terra Preta verarbeiten.

 

Erde in der Hand

Die restlichen 1.200 Tonnen der Pflanzenkohle können zu marktüblichen Preisen vermarktet werden, z.B. als Futterkohle, Filterkohle, medizinische Kohle oder schlicht als Grillholzkohle. Die Potentiale dieser Prozesse für C-Bindung, Humusaufbau und CO²-Sequestrierung sind vom Umweltbundesamt treffend beschrieben *).

 

Eine Industrieanlage zur Karbonisierung von 10.000 Tonnen Holz bzw. 30.000 Tonnen Grünschnittmaterial hat schlüsselfertig ein Investitionsvolumen von ca. 10 Mio. €.

 

Eine Kommune, die mit staatlichen und/oder europäischen Fördermitteln eine solche Karbonisierungsanlage errichtet, erreicht damit einen sehr großen Effekt auf dem Weg zur Klimaneutralität und rundet damit ihre Dienstleistungsspektrum zur Daseinsvorsorge ab, indem sie die Terra Preta kostengünstig an ihre regionalen Landwirte abgibt.

 

Durch günstige Preise und die Einbindung der Landwirte z.B. in einer Genossenschaft, lässt sich erreichen, dass großflächig die chemische Ausbringung durch eine biologische und natürliche Bodenbearbeitung zurückgeführt wird.

Projekt Grünschnitt zu Terra Preta

Die hohe Pflanzenverfügbarkeit der Mineralstoffe in Kombination mit der Speicherfähigkeit der Pflanzenkohle bewirkt eine deutlich geringere Belastung des Grundwassers. Anders als in der konventionellen Bodenbearbeitung wird hier nicht ein Großteil der im Ackerbau eingebrachten Mittel vom Regenwasser ausgeschwemmt.

 

Die hohe Speicherkapazität der Terra Preta von Wasser verringert die Empfindlichkeit gegen große Regenwassermengen einerseits und Dürreperioden andererseits.

 

Die großflächige Anwendung von Pflanzenkohlesubstrat und Humusbildung auf den Flächen aller beteiligten Landwirte eröffnet den Weg in eine klimaneutrale oder klimapositive Landwirtschaft auf Kreis- oder Landesebene.

 

Rainer Sagawe & Dr. Stephan Martini, Hameln, Germany, Feb. 2021


*) Quelle: Umweltbundesamt, Aufwand und Nutzen einer optimierten Bioabfallverwertung hinsichtlich Energieeffizienz, Klima- und Ressourcenschutz, Texte 43/2010 (z.B. S. 36, Abb. 8 und S. 66, Tab. 10)

²*) Stadtstaaten und vorwiegend industriell orientierte Landkreise wurden aus der Betrachtung herausgenommen.

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