Terra Preta in der Landwirtschaft
Die ca. 35.000 t Grünschnitt, die im Landkreis Hameln-Pyrmont jährlich anfallen, sollen zu 24.000 t Terra Preta verarbeitet werden. Holziges und weiches Material werden getrennt.
Das Holzige wird pyrolysiert, dann gemahlen und mit dem geschredderten weichen Material gemischt. Das Hinzufügen von Milchsäurebakterien sorgt bei weitgehendem Luftabschluss für eine klimafreundliche Fermentation (Masseverlust durch Schlupf von Gasen beträgt nur ca. 2% gegenüber bis zu 50% bei Kompostierung). Wenn das Substrat nach einem gewissen Zeitraum (abhängig von der Außentemperatur) nussig, pilzig nach Waldboden riecht, ist es einsatzbereit für das Ausbringen auf Feld und Garten.
Da das Material durch die Fermentation in gewisser Weise „vorverdaut“ ist, braucht es einen lebendigen Boden mit vielen Mikroorganismen, denen dieses Material zur Nahrung dient, es wird verstoffwechselt und trägt zur Humusbildung bei, die unvergängliche Pflanzenkohle stabilisiert die Humusbildung. Das Ausbringen von chemischem Dünger und von Pestiziden würde das Bodenleben erheblich schädigen und ist nicht geboten.
Mittel- und langfristig kann die Fruchtbarkeit durch den steigenden Humusgehalt gesteigert und gehalten werden, bei entsprechenden Fruchtfolgen und schonender Bodenbearbeitung kann der Landwirt gute Erträge erzielen und ist auf den Einsatz von Chemie und Pestiziden nicht mehr angewiesen. Zur Erzielung entsprechender Preise kann eine Umstellung auf Biolandwirtschaft geraten sein.
Neben der Förderung der Biodiversität im Boden soll die Anlage von Biotopvernetzung
Da die Förderungen für Biogasanlagen in den nächsten Jahren auslaufen, könnte es sinnvoll sein, Biogasanlagen durch Pyrolyseanlagen zu ersetzen, bestehende Nahwärmenetze könnten so erhalten bleiben, ein Weiterbetrieb mit fossilen Brennstoffen könnte so vermieden werden, allenfalls könnte das eine Übergangslösung sein. Bei wegfallendem Maisanbau könnten das Material zum Betrieb der Pyrolyseanlagen durch Hackschnitzel erfolgen, angebaut in Kurzumtriebsplantagen. Gehölzreihen entlang der Höhenlinien, sogenannte Keylines, halten das Wasser zurück, schützen vor Winderosion, spenden in heißen Sommern Schatten. Blühstreifen, kleine Tümpel und Biotopvernetzungsgehölze können zum Aufbau der Biodiversität dienen, ein ausgewogenes biologisches Gleichgewicht schaffen und damit nicht gewünschte Tiere und Pflanzen in Schach halten.

